Aktuelles 12.09.2023 (Archiv)
Auftragsminus digital
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie muss zu Beginn des zweiten Halbjahres ein zweistelliges Auftragsminus hinnehmen: Die nominalen Bestellungen blieben im Juli um 17,4 Prozent hinter ihrem Vorjahreswert zurück.Das meldet der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI). 'Allerdings waren die Orders im gleichen Monat des Vorjahres auch mit derselben Rate gestiegen, sodass der jüngste Rückgang nicht allein der nachlassenden konjunkturellen Dynamik, sondern auch einem Basiseffekt geschuldet sein dürfte', beschwichtigt ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann.
Konkret haben die Aufträge aus dem Inland (minus 17,8 Prozent) sowie aus dem Ausland (minus 17,1 Prozent) in gleicher Größenordnung nachgegeben, wie es heißt. Kunden aus dem Euroraum reduzierten ihre Bestellungen im Juli um 13,7 Prozent. Aus Drittländern gingen 18,9 Prozent weniger Aufträge ein als noch vor einem Jahr.
Auch für den Gesamtzeitraum von Januar bis Juli ist ein leicht rückläufiger Auftragseingang zu verbuchen (minus 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Während die Inlandsbestellungen hier noch um 5,9 Prozent stiegen, fielen die Orders ausländischer Geschäftspartner um 5,6 Prozent (Eurozone: minus neun Prozent, Drittländer: minus 3,6 Prozent).
'Produktion und Umsatz zehren bislang noch von hohen Auftragspolstern, die allerdings nach und nach abschmelzen', so Gontermann. Der preisbereinigte Output an elektrotechnischen und elektronischen Gütern in Deutschland erreichte im Juli knapp sein Vorjahresniveau (minus 0,3 Prozent). In den ersten sieben Monaten dieses Jahres lag er insgesamt um 3,7 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, berichtet der ZVEI.
Der nominale Umsatz in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie wuchs im Juli 2023 um 5,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 18,8 Mrd. Euro, kam damit aber ebenfalls langsamer voran als noch in den Monaten des ersten Halbjahres.
Die Inlandserlöse zogen im Juli um 4,4 Prozent auf neun Mrd. Euro an. Beim Auslandsumsatz belief sich das Plus auf 5,7 Prozent (9,8 Mrd. Euro). Die Erlöse mit Geschäftspartnern aus dem Euroraum erhöhten sich um 8,2 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro. Der Umsatz mit Drittländern wuchs um 4,4 Prozent auf 6,3 Mrd. Euro).
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