Branche 29.10.2013 (Archiv)
Gamers und Consol: Insolvenz
Nach erfolgloser Suche nach Investoren bei einer sehr kurzfristig angesetzten Versteigerung muss der consolmedia-Verlag schließen. Die Print-Titel sind bereits Geschichte.Die kommenden und teilweise bereits produzierten Ausgaben von des Gamers-Magazin und des consol.at-Magazins werden nicht mehr gedruckt erscheinen, nur ein PDF steht in Aussicht für die traurigen Leser. Auch die Onlinedienste und Foren werden betroffen sein, so lange diese noch online sind, sollen die User ihre Daten speichern, heißt es.
Die Print-Branche verliert weiterhin Leser, Anzeigenkunden und Aufmerksamkeit, Magazine und Zeitungen sind weltweit in Schwierigkeiten. Insbesondere Titel, die junge Leser ansprechen wollen, kommen so zuerst in Probleme. In einem kleinen Markt wie dem in Österreich um so mehr, noch dazu hat die Gaming-Branche diesen Markt zuletzt immer schlechter bedient und oft nur noch aus Deutschland heraus mit betreut. Das bedeutet für Medien schwindende Kontakte, Geschichten und Anzeigen.
consol meldet auch sinkende Einnahmen aus dem Onlinebereich, d.h. auch in diesem Segment konnte der Verlag zuletzt nicht mehr ausreichend punkten, um eine Fortführung zu rechtfertigen. Schuld sind sinkende Preise für Werbeschaltungen, die bei kleinen Reichweiten ohnehin mager ausfallen, und der steigende Einsatz von Werbeblockern. Relativ kleine Nischentitel im Internet haben hier das Nachsehen. Schade, denn genau diese sind es, die den Charme und die Expertise verbinden, um unabhängige und ehrliche Berichterstattung zu ermöglichen.
Wie es nun weiter geht, dürfte in den Sternen stehen. Einerseits sind die Macher im consolmedia-Verlag zumindest privat weiter aktiv und wollen auch Podcasts und das Forum (unter altem Titel) weiter betreiben, andererseits sind die Rechte am 'gamers.at' auch nicht direkt bei consolmedia, der Name könnte also unter neuen Vorzeichen erhalten bleiben. Und selbst consolmedia hat noch kleine Chancen auf Veräußerung von Teilen, die der Masseverwalter zu Geld machen kann. Vielleicht können kleine, aber feine Teile wie Comics Hive oder Markennamen so ein neues Leben eingehaucht bekommen.
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