Playstation 07.08.2012 (Archiv)
Test: Playstation Vita
Die Ferienzeit hat es endlich ermöglicht: Wir haben nun einen umfangreicheren Test mit der PS Vita gemacht und das Gerät ein Monat im harten Einsatz ausprobiert. Wie sich die Handheld-Konsole gegen den Nintendo 3DS schlägt, zeigt unser Testbericht hier.Den technischen Daten nach wird die PSVita unter ihrem Wert geschlagen, wenn es nach Verkaufszahlen und Spielen geht. Sony hat gute Arbeit geleistet und es wirkt so, als würde die Puste auf den letzten Metern fehlen. Dann nämlich, wenn es um schlagkräftige Kaufargumente geht - und genau das wollten wir herausfinden. Soll man eine Sony Playstation Vita kaufen?
Die Frage beantworten wir nach unseren Testergebnissen - zwei weitere Einzeltests in den Disziplinen 'Vita im Urlaub' und 'Vita für Kids' folgen dann auch noch und werden unterhalb verlinkt. Vorerst also einmal zum Gerät selbst. Im Hinterkopf haben wir den Mitbewerb, der sich aus Nintendo (3DS) und Smartphones (Android, Apple iOS und natürlich auch in Tablet-Dimensionen) rekrutiert. Gegen die muss die Sony PS Vita also virtuell antreten.
Was auffällt: Sony spendiert dem Gerät wieder einmal mehr aktuelle Technik, als der Mitbewerb. Vierkern-CPU, OLED-Display, in unserem Testgerät neben WLAN auch noch 3G-Verbindungen - man kann sich beim besten Willen nicht beklagen, was Sony in einem kleinen und leichten Gerät alles verpackt hat. Es bleibt trotzdem ergonomisch groß und fühlt sich immer wertig an - ein wesentlicher Unterschied zu den filigranen Smartphones, bei denen man oft schon Angst hat, die Angry Birds zu hart anzupacken. Und fünf Stunden bei all der Power an Akkulaufzeit ist mehr als gut!
Was gegenüber der NDS-Mitbewerber auffällt, ist neben der Rechenleistung vor allem die Eingabemöglichkeit per Analog-Joysticks (!), Touchscreen, vielen Tasten und einem Touchpad auf der Rückseite (das leider viel zu wenig genutzt wird: Spiele, bei denen man per Druck von Hinten die Eingaben macht, sind genial!).
Fotos: Sony PS Vita
Bewegungssensoren kennt man auch spätestens seit der letzten Generation von Konsolen und Smartphones. Dass Sony aber ausreichend Power und zwei Kameras mitliefert, um Spiele mit der Umwelt per Augmented Reality zu verbinden, ist stark. Eingebunden ist die Vita aber auch ins Internet, wo man per Playstation Network auch noch jede Menge Mehrleistung bekommt. Die PS Vita versteht sich auch als Partner für kleine Spielchen zwischendurch, nicht nur als Hardcore-Gaming-Plattform. Und wo man bei den großen Games 1 bis 2 GB an Daten holt (oder einsteckt), sind kleine Games flink zu laden und zu nutzen.
Und auch die Verbindung zu den anderen Playstations macht Sinn: Streaming von Games hin zur PS Vita und gemeinsames Spielen mit PS3-Gamern ist machbar. Die PS3 macht auch als Zwischenspeicher für Downloadgames gute Figur, wenn der Speicher in der Vita zur Neige geht.
Und nun zur Ausgangsfrage: Wann greift man zur Playstation Vita? Technikverliebte finden in dem Sony-Gerät das passende Spielzeug, wenn der 3DS einfach zu wenig Power bietet. Gamer erfreuen sich an der Top-Leistung und den Analogjoysticks. Und den Kids gefallen die Eingabemöglichkeiten. Für Casual-Gamer stellt sich die Frage nach einem Tablet, denn einfaches Surfen erledigt auch die Vita im WLAN. Wer mehr surft und wenig spielt, greift zum iPad, wer mehr spielen will und dazu noch browsen will, darf die Vita nehmen.
Das Smartphone ersetzt die PS Vita allerdings nicht. Allein schon, weil man damit nicht telefoniert und weil die Vita doch 'etwas' größer ist. Aber auch Browser und Co sind auf Android zB. besser gelöst als hier (Flash-Support etc.). Im Doppelpack bieten sich Vita und Smartphone aber als Kommunikations-Powertool an: Das Smartphone tethert das Internet per WLAN zur Vita, dort kann man den Spielgenuss voll ausschöpfen. Wem das Spartphone dafür aber reicht, der wird die Funktionen der Vita selten brauchen.
Killerargument für die Vita sind aber die Kinder: Als unkaputtbares Spielzeug (im Vergleich zu Smartphones) mit einfacher Bedienung und hohem Spielspaß darf das Gerät dort seine Vorteile voll ausspielen (Testbericht folgt). Und hält das Smartphone den älteren Familienmitgliedern vor, ohne Begehrlichkeiten zu wecken. Und die Älteren dürfen des Nächtens vielleicht auch einmal an die Games auf der Vita, wenn es die Kids nicht mitbekommen - das kann durchaus Spaß machen, wie wir im letzten Monat selbst immer öfter heraus gefunden haben.
Sony PS Vita 3G
Sony PS Vita WLAN
Fazit: Sony hat für die portable Playstation endlich einen Platz gefunden, der die Existenz mehr als sinnvoll macht. Gegenüber DS-Mitbewerb von Nintendo ist es die Leistung, gegenüber Smartphones die Ergonomie, die die Anschaffung rechtfertigen. Sobald das Gerät einmal da ist, gibt man es ohnehin dann nicht mehr gerne aus den Händen - es macht einfach Spaß, wahrscheinlich das wichtigste Argument für den Kauf einer Spielkonsole.
Unsere Bewertung: 
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